Wie Sie Leid erzeugendes Entweder-oder-Denken einfach verändern können

von  Franziska Luschas
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Gedanken und Gefühle hängen zusammen. Das wussten bereits die antiken Philosophen wie bspw. Epiktet vor etwa 2000 Jahren.

Dieser Zusammenhang zwischen Denken und Fühlen wurde inzwischen aber auch durch zahlreiche Studien wie zum Beispiel aus der effektiven Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT), der modernen Neurobiologie oder Stressforschung bestätigt.

Negative Gedanken so zu verändern, dass sich auch die damit verbundenen negativen Gefühle verändern, steht deshalb im Fokus vieler Therapien und Coachings.

Denkfehler erzeugen eine verzerrte Realität

Aaron Beck, einer der Begründer der KVT, beobachtete in seiner langjährigen Arbeit eine Häufung logischer Fehler im Denken depressiver Menschen.

Einige Beispiele hierfür sind: Gedankenlesen (ich weiß genau, was andere denken), negative Ereignisse überschätzen und positive ausblenden (Negatives maximieren und Positives minimieren) oder sich das Schlimmste vorstellen (Katastrophisieren).

Denkfehler kommen aber auch häufig bei anderen psychischen Störungen wie z.B. Angststörungen vor. Doch Denkfehler können nicht nur zu schlechten Gefühlen führen, sondern u.a. auch psychische Störungen auslösen oder aufrechterhalten.

Und weil dieses extreme Denken (was sich auch in der Sprache ausdrückt) in unserer Gesellschaft weit verbreitet ist, fällt es kaum auf. Nützlich ist diese Art des verzerrten Denkens jedoch nicht.

Im Gegenteil, oft führt dieses einseitige Denken zu negativen Gefühlen.

Wenn wir zum Beispiel davon überzeugt sind, dass uns keiner mag, dass wir für immer alleine bleiben, dass immer etwas passieren wird, wir nie gut genug sind, dann fühlen wir uns entsprechend traurig, hoffnungslos, ängstlich oder minderwertig.

In der Psychologie nennt man diesen häufigen Denkfehler auch Alles-oder-Nichts-Denken bzw. Schwarz-Weiß-Denken.

Weil wir diese – oft Stress auslösende – Form des Denkens oft schon in jungen Jahren lernen und es so vertraut ist, läuft es in der Regel automatisch in uns ab, so dass wir es kaum mehr wahrnehmen. In der Psychologie nennt man dieses “so bin ich eben, das gehört zu mir dazu und ist völlig normal” auch ich-synton.

BossImKopf Video: Den Entweder-Oder-Denkfehler erkennen und verändern

Wenn Sie dieses Schwarz-Weiß-Denken jedoch erst mal bemerken, dann können Sie es auch abstellen bzw. korrigieren. Wie Sie das machen können, erfahren Sie in meinem nachfolgenden Video.

BossImKopf Hinweis

Ihr Gedankentroll (konditioniertes Ich) liebt übrigens den Schwarz-Weiß-Denkmodus, so dass es Ihnen voraussichtlich nicht leicht machen wird, sich von diesen alten, schädlichen Gedankenmustern zu lösen.

Deshalb, bleiben Sie achtsam, lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es nicht immer gleich perfekt klappt ;)

Und bleiben Sie am besten täglich, in kleinen und kleinsten Schritten beharrlich dran. Denn so wie wir unser Gehirn regelmäßig benutzen, so formt es sich (Neuroplastizität).

Und daran kann auch Ihr Troll nichts ändern, besonders, wenn Sie ihm nicht zu viel Macht einräumen. Es lohnt sich also, Boss im Kopf zu werden :)

Um das Video zu starten, klicken sie ein- oder zweimal auf das Bild unterhalb dieses Textes. Mit einem erneuten Klick können Sie jederzeit pausieren und wieder fortfahren.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Boss im Kopf werden und bleiben Sie weiter dran, denn der richtige Weg lohnt sich :-)

Franziska Luschas
Diplom Psychologin

Biographie Profilbild Diplom Psychologin und KVT Trainerin Franziska Luschas auf HeilpraktikerErfolg
Franziska Luschas studierte Psychologie. Danach absolvierte sie erfolgreich die 5-jährige Ausbildung zur Verhaltenstherapeutin am IVS Fürth. Seit 2006 hilft sie ihren Klienten "Boss im Kopf" zu werden. Ihre Arbeitsweise ist integrativ, durchaus unbequem und wirksam. Sie liebt die Natur, lebt umweltfreundlich u. unterstützt den Tierschutz.

Kommentare

  1. Nico schreibt:

    Liebe Frau Luschas,

    Herzlichen Dank für Ihre Antwort. Bei der Therapieform handelt es sich um die von Ihnen empfohlene kog. Verhaltenstherapie. Beste Grüße!

  2. Nico schreibt:

    Hallo Franziska,

    Ich bin nun seit einigen Wochen vermehrt auf dieser Seite und Ihrem Youtube Kanal unterwegs und definitiv Fan geworden. Panikattacken und Ängste sind in meinem Leben keine Unbekannten, nun habe ich aber beschlossen täglich Boss im Kopf zu üben und ich gehe alle 2-3 Wochen zur Therapie. Hierzu hätte ich allerdings eine Frage da ich etwas verwirrt bin: mein Therapeut sagt, dass meine grundsättliche Ängstlichkeit natürlich mit meinem Denkstil zusammenhängt, bei Panikattacken jedoch ein deutlicher Zusammenhang mit viel Arbeit, wenig Erholung, Stress usw. zusammenhängen und eine Art Schutzreaktion des Körpers darstellen. Kann ich diesen denn dann überhaupt auch mit Boss im Kopf vorbeugen ? Was sind Ihre Erfahrungen mit stressbedingten Panikattacken in der Therapie? Ich bleibe dran, bedanke mich herzlich für Ihre Arbeit und wünsche eine schöne Weihnachtszeit! Beste Grüße, Nico

    • Franziska Luschas schreibt:

      Hallo Nico,

      es gibt verschiedenste Schulen der Psychotherapie, die sich vom theoretischen Konzept und dem praktischen Einsatz stark voneinander unterscheiden können.

      Deshalb kann ich ohne weiteres Vorwissen nicht auf ihre Fragen antworten.

      Aber wenn ihnen die Therapie gut tut und sie – auch kleinste – Erfolge wahrnehmen, dann macht es Sinn weiter dranzubleiben.

      Viele Grüße aus dem schönen Fürth

  3. Brigitte schreibt:

    Ganz tolles Video, sehr anschaulich , sehr hilfreich.