Mehr Ruhe im Kopf mit der Mauseloch Übung – Wie Sie Ihre Gedanken bewusst anhalten

Es gibt Menschen, die das ständige “Geschwätz in ihrem Kopf” satt haben.
Eine Drogeriefachverkäuferin sagte einmal zu mir, “der Lärm vom Geschäft geht dann zu Hause in meinem Kopf fröhlich weiter”.
Diese Stimme im Kopf, die zu allem ihren Senf dazugibt, mal überschwänglich-kindlich, mal aggressiv, mal angsterfüllt oder traurig, ist für viele Menschen so normal geworden, dass sie sie gar nicht mehr hören. Sie läuft praktisch immer und überall mit.
Wenn Sie es jedoch nicht ab und zu schaffen, Ihre Stimme (= Ihre Gedanken) bewusst wahrzunehmen und aus einer gewissen Distanz zu betrachten, dann sind Sie Ihren Gedanken hilflos ausgeliefert.
So wie Sie denken, so fühlen Sie sich
Was glauben Sie, wie fühlen Sie sich, wenn Sie 100%-ig davon überzeugt sind, dass Sie “schlechter” als andere sind oder dass Sie sich auf niemanden verlassen können?
Wie reagieren Sie, wenn Sie sich vorstellen, dass Ihnen oder Ihrer Familie etwas Schlimmes zustoßen könnte?
Zahlreiche Studien aus der Kognitiven Verhaltenstherapie belegen, dass ein sogenanntes “verzerrtes” Denken oftmals zu psychischen Störungen, wie Angst, Depression, Hypochondrie, Zwang oder Sucht, führt.
Wie Sie Ihre Sicht der Dinge lernen
Als Baby haben Sie noch keine Vorstellungen darüber, was Sie von sich, anderen Menschen und der Welt halten sollen. Mit der Zeit entwickeln Sie jedoch durch Ihre Eltern, Schule, Freunde, Partner, Medien … eine “persönliche” Sichtweise, die Dinge zu betrachten und zu bewerten.
Bereits nach wenigen Lebensjahren haben Sie zahlreiche Vorlieben für bestimmtes Essen, Aktivitäten, Personen … ausgeprägt. Aber nicht nur was Sie mögen, sondern auch was Sie nicht mögen, nimmt im Laufe Ihres Lebens kontinuierlich zu.
Als Erwachsene haben Sie dann häufig eine sehr genaue Vorstellung über sich, über andere und über die Welt. Das Leiden beginnt häufig erst dann, wenn die Realität von Ihren (gelernten) Vorstellungen abweicht.
Sie können sich wahrscheinlich denken, dass Annahmen, wie “Die Welt sollte ein 100%-ig sicherer Ort sein “ oder “Alle müssen mich mögen” mit viel Angst und Stress verbunden sind.
Dass psychische Störungen größtenteils “erlernt” sind, sehen wir an den vielen Neugeborenen, die gewöhnlich ohne Angst und Depression auf die Welt kommen.
Andererseits liefert diese Erkenntnis auch schon die Lösung mit, nämlich, dass Sie Ihre stress- oder sogar krankheitsauslösenden Gedanken verändern können.
Das ist übrigens eines der Hauptziele der erfolgreichen und wissenschaftlich belegten Verhaltenstherapie.
Sie sind nicht Ihre Gedanken, Sie haben Gedanken
Jedoch können Sie schädliche Überzeugungen erst verändern, nachdem Sie sie bemerkt haben.
Ein erster Schritt – vor allem in ein angstfreieres Leben – besteht darin, dass Sie lernen, die automatisch ablaufende(n) Stimme(n) in Ihrem Kopf (= Ihre Gedanken) zu erkennen.
Treten Sie innerlich einen Schritt von Ihrem Gedankenkarussell zurück und beobachten Sie als “der Denker” die “Gedanken”.
Damit entziehen Sie Ihren gewohnten Gedanken gleichzeitig die Macht, Sie ängstlich, traurig oder ärgerlich zu machen.
Oder was glauben Sie, in welcher Situation Sie sich hilfloser fühlen:
Sie stehen mit Ihrem Auto vor der roten Ampel und glauben Ihrem Gedanken “Ich bekomme gleich eine Panikattacke”.
Sie stehen wieder mit Ihrem Auto vor der roten Ampel und hören, wie Ihr Gedanke sagt: “Ich bekomme gleich eine Panikattacke”.
Weniger Stress durch mehr Achtsamkeit
Dass Achtsamkeitsübungen und Meditation schon längst nicht mehr in die Esoterik Ecke gehören, belegt die moderne Neurowissenschaft mittlerweile in mehreren wissenschaftlichen Studien. Meditieren kan bei Stress, Angststörungen und Depressionen helfen. Auch die Wirkung von Achtsamkeitsübungen auf Schmerz konnte zweifelsfrei bewiesen werden (z.B. MBSR).
Regelmäßiges Meditieren verändert praktisch die “Architektur des Gehirns”. Diejenigen, die täglich eine Achtsamkeitsübung praktizieren, berichten von einer verbesserten Aufmerksamkeit, Ausgeglichenheit, einer besseren Stimmung und mehr Gelassenheit.
Aus diesem Grund möchte ich Ihnen heute eine kurze Achtsamkeitsübung vorstellen, die Ihnen nicht nur dabei hilft, Ihre Gedanken zu beobachten, sondern darüberhinaus auch Ihre Konzentration schult.
Obwohl die “Mauseloch Übung” relativ einfach ist, ist sie anfangs ohne geschulte Aufmerksamkeit nicht so leicht durchzuführen. In der Regel sind wir es nicht gewohnt, unser Aufmerksamkeit bewusst auf etwas hinzulenken, sondern oftmals haben wir gelernt auf äußere und innere Reize unkritisch zu reagieren.
Fangen Sie jetzt an und beginnen Sie mit dieser Achtsamkeitsübung, die Kontrolle über Ihren Geist zu übernehmen.
Und setzen Sie sich deshalb nicht unter Druck, falls diese Achtsamkeitsübung nicht auf Anhieb klappen sollte. Üben Sie mit sanfter Beharrlichkeit mehrmals täglich und behandeln Sie sich, unabhängig vom Ergebnis, möglichst gut.
Video zur Mauseloch Übung
Sie erfahren in diesem Boss im Kopf – Training,
- dass psychische Störungen hauptsächlich “im Kopf” entstehen.
- warum viele Menschen ihren Körper nicht mehr spüren können.
- wie wir in einem andauernden Gedankenstrom (siehe Eckhart Tolle) gefangen sind.
- dass wir unsere Welt durch den Schleier unserer Erfahrungen sehen und bewerten.
- durch welche 3 Schritte Sie die Dinge wieder klarer sehen können.
- wie die Mauseloch Übung funktioniert.
- warum Sie so denken, wie Sie denken.
- wie Sie die Stimme in Ihrem Kopf (= Denken) beobachten können.
- was Sie tun können, damit es (für einen Moment) aufhört in Ihnen zu denken.
- warum es so wichtig ist, dass Sie nicht jeden Ihrer Gedanken unkritisch glauben.
- wie Sie bewusster und zufriedener werden können.
Um das Video zu starten, klicken sie ein- oder zweimal auf das Bild unterhalb dieses Textes. Mit einem erneuten Klick können Sie jederzeit pausieren und wieder fortfahren.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Boss im Kopf werden und bleiben Sie weiter dran, denn der richtige Weg lohnt sich :-)
Franziska Luschas
Diplom Psychologin

P.S.
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Und im Kommentarbereich können Sie auch Ihre Gedanken, Hinweise und Erfahrungsberichte hinterlassen.
Hallo Frau luschas hätte mal ne Frage an Sie ich bekomme immer ständig schwere Luft und Kloß im Hals und das nachts was kann ich dagegen tun mittags bekomme ich Magenschmerzen ich hatte auch vom schlafengehen Todesängste mit Zelten musste fünf mal Notarzt rufen die meinten Panikattacken was für ein Tipp können Sie mir geben damit der Kloß im Hals weg ist und ich wieder atmen kann habe auch Angst Fohr Krankheiten ich würde mich über Ihre Antwort freuen und wollte noch sagen sind einfach spitzeIhr müsst mal eine Goldmedaille übermitteln weil sich viele Menschen weiterhelfen das gibt es selten
Hallo Patrick,
danke für das Feedback
Mit einem Tipp bei Panikattacken ist es nicht getan, denn die Gedanken und (Körper-)Gefühle sind oft so intensiv, dass man da alleine kaum rauskommt.
Deshalb empfehle ich Ihnen professionelle Unterstützung, z.B. durch die Kognitive Verhaltenstherapie, die sich bei Angst und Panik gut bewährt hat.
Alternativ kann ich Ihnen auch eine von mir ausgebildete Heilpraktikerin für Psychotherapie empfehlen (keine Krankenkasse), die sich auf Ängste spezialisiert hat.
Viel Erfolg und bleiben Sie auf Ihren Weg zu mehr Boss im Kopf, denn der richtige Weg lohnt sich
Ich werde es versuchen…..
Vielen Dank für die wirklich hilfreiche Übung, ich freue mich auf die nächsten Wochen vor dem Mauseloch
Ja, diese einfache Übung dauert meist nur Sekunden, aber beruhigt den geschwätzigen (konditionierten) Verstand schnell und wirksam